Das Festplattendienstprogramm von Apple
Was ist das Festplattendienstprogramm unter Mac OS X und was soll man damit machen? In dieser Anleitung möchte ich die wichtigsten Funktionen beschreiben, die das Apple Festplattendienstprogramm (englisch: Disk Utility) unter Mac OS X zuverlässig erledigt. Ob Sie mit Lion, Mountain Lion oder Mavericks von Apple arbeiten, die Funktionen sind jeweils die geichen.
Das Festplattendienstprogramm finden Sie in Ihren Programmen im Ordner „Dienstprogramme“. Es kümmert sich sozusagen um die Datenträger, die Sie an Ihrem Mac verwenden möchten.
In diesem Tutorial geht es um die wichtigsten Funktionen:
- Überprüfen und Reparieren von Festplatten
- Festplatten am Mac in Partitionen unterteilen oder Partitionen löschen
- Ein verschlüsseltes Image erstellen
Wenn Sie Ihr Festplattendienstprogramm starten, sehen Sie im linken Bereich Ihre internen und alle extern an den Mac angeschlossene Festplatten und auch andere Datenträger, wie z.B. USB-Sticks.
1. Überprüfen und Reparieren von Festplatten
Die Zugriffsrechte sollte man ab und an überprüfen bzw. reparieren. Denn bei der Installation und Deinstallation von Programmen kann sich ab und zu ein Fehler beim Rechtemanagement einschleichen. Mit der Funktion bringen Sie die interne Struktur wieder in Ordnung. Siehe auch dazu der Beitrag „Zugriffsrechte und Volumen reparieren“.
2. Festplatten partitionieren oder Partitionen löschen
Zunächst zum Löschen: Wenn Sie mit Ihrem Festplattendienstprogramm eine Partition einer Ihrer Datenträger löschen möchten, dann gehen Sie so vor:
Markieren Sie im linken Bereich den entsprechenden Datenträger. Wählen Sie dann den Tab „Löschen“.
Unter „Format“ wählen Sie aus, welche Formatierung der Datenträger bekommen soll. Die Standardformatierung für Festplatten von Apple ist Mac OS X Extended (Journaled). Als Mac-User wählen Sie also diese aus.
Sollten Sie jedoch den Datenträger für die Verwendung auf einem Windows-Rechner formatieren wollen, dann wählen Sie das Dateiformat MS-DOS-Dateisystem (FAT) aus.
Beispiel: Sie haben einen USB-Stick, den Sie für Mac und Windows verwenden wollen. Wenn dieser im Mac-Format formatiert ist, wird der USB Stick unter Windows unbrauchbar sein. In dem Fall wählen Sie am besten die Formatierung FAT.
Bevor Sie nun auf „löschen“ gehen, können Sie noch unter den Sicherheitsoptionen einstellen, wie gelöscht werden soll: am schnellsten oder am sichersten. Angenommen Sie möchten Ihren Mac an jemanden Fremdes weitergeben, würde sich die sichere Methode wohl eher anbieten, um sicher zu gehen, dass Ihre Daten nicht wiederhergestellt werden. Je nach Einstellung kann es einige Zeit in Anspruch nehmen, bis Ihr Datenträger formatiert ist.
Wenn Sie auf Löschen klicken, wird noch ein Hinweis erscheinen, dass dieser Schritt zum totalen Datenverlust führen wird.
Partitionen für Festplatten am Mac einrichten:
Mit dem Partitionieren von Festplatten teilen Sie Ihren Datenträger in mehrere Bereiche auf. Wofür braucht man das?
Beispiel: Sie möchten sich einen Bereich reservieren für Ihre Time Machine Backups und diesem eine bestimmte Größe zuweisen. In einer oder weiteren Partitionen reservieren Sie sich den Bereich, auf dem Sie Ihre Daten jeweils strukturiert ablegen möchten.
Anleitung zum Partitionieren einer Festplatte:
In der linken Leiste des Festplattendienstprogramms wählen Sie Ihren Datenträger aus, welchen Sie partitionieren möchten. Dann wählen Sie den Tab „Partitionen“. Grundsätzlich bestehen Festplatten aus einer einzigen Partition. Wenn Sie nun auf das + Symbol gehen, können Sie eine weitere Partition hinzufügen. Im Partitionslayout sehen Sie, wie Ihre Festplatte unterteilt ist, hier können Sie noch die Größe und die Bezeichnung (Partitionsinformationen) auswählen.
Die hellblaue Fläche zeigt an, welcher Bereich bereits Partitionen hat und muss erhalten bleiben.
Um den Datenträger für Mac OS X bootfähig zu machen, geht man unter Optionen auf die GUID-Partitionstabelle.
Wenn Sie alle Einstellungen vorgenommen haben, dann können Sie die Aufteilung Ihrer Festplatte über den Button „Anwenden“ starten.
Hinweis: Das Festplattendienstprogramm kann einen Datenträger, auf dem sich bereits Daten befinden, von den Größen der Partitionen her ohne Datenverluste ändern. Trotz allem würde ich empfehlen, Sicherungskopien zu erstellen, bevor Sie dann Ihr Partitionsschema verändern, man kann ja nie wissen…
3. Ein verschlüsseltes Image erstellen
Was ist ein Image? Viele Softwareanwendungen werden beim Download als Image-Dateien zur Verfügung gestellt, beispielsweise beim Firefox Browser. Image-Dateien erkennt man an der Dateiendung .dmg
Macht man auf diese Datei einen Doppelklick, wird die Datei geöffnet. Das Image verhält sich wie ein virtuelles Laufwerk. Mit dem Festplattendienstprogramm können Sie selber ein Image erstellen, um dieses dann mit Ihren Daten zu füllen.
Beispiel: Sie verwenden einen USB-Stick, auf dem Sie wichtige Daten gespeichert haben. Wie leicht kann man diesen verlieren und wenn ihn jemand anderes findet, kann er all Ihre Daten auslesen. Das können Sie verhindern, indem Sie auf Ihrem Stick ein verschlüsseltes Disk-Image erstellen.
Für Laien klingt das erst einmal kompliziert, aber zum Glück ist es ganz einfach, mit dem Festplattendienstprogramm ein verschlüsseltes Disk-Image zu erstellen und so geht es:
Im Festplattendienstprogramm wählen Sie in der Symbolleiste „Neues Image“.
Zunächst wählen Sie den Ablageort. Zum Beispiel Ihren USB-Stick.
Vergeben Sie dann einen Namen und die Größe. Standardmäßig sind 100 MB eingestellt, Sie können die Größe Ihrer Disk-Image-Datei jedoch selber anpassen.
Wählen Sie das Format, hier sollte Mac OS Extended (Journaled) stehen.
Wählen Sie dann am besten die 256-Bit-Verschlüsselung aus.
Jetzt achten Sie noch darauf, dass unter Partition kein Eintrag steht. Unter Image-Format sollte „Beschreibbares Image“ gewählt werden. Wenn Sie nun auf „Erstellen“ gehen, wird Ihr Image erstellt.
Wenn Sie ein verschlüsseltes Image erstellen, werden Sie ein Kennwort vergeben müssen und auswählen, ob dieses im Schlüsselbund gesichert werden soll oder nicht.
Das Erstellen kann etwas Zeit in Anspruch nehmen.
Anschließend finden Sie Ihre Disk-Image-Datei in unserem Beispiel auf dem USB Stick wieder.
Wenn Sie einen Doppelklick darauf machen, erscheint die Abfrage Ihres Kennworts, bevor das Laufwerk gemountet, also in Ihre System eingebunden werden kann.
Sie können nun Dateien von Ihrem Mac auf Ihr Disk-Image verschieben.
Mit der beschriebenen Methode können Sie auch einen passwortgeschützen Ordner auf Ihrem Mac erstellen, wozu ich bereits einen eigenen Beitrag geschrieben habe.
Das waren die wichtigsten Funktionen zum Festplattendienstprogramm von Apple.
Detaillierte Anleitung zu allen Funktionen findet man übrigens auch auf der Support-Seite von Apple.