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Apples Smart-Home-System HomeKit – bisher noch im Schatten von Amazon Echo und Google Home

Ob QWERTY-Tastaturbelegung, VHS oder Blu-Ray Disc – auch da der Verbraucher es übersichtlich und unkompliziert mag, setzt sich in vielen Bereichen am Ende ein bestimmter Standard durch. Seit einigen Jahren soll nun das Smart Home das Leben noch einfacherer machen. Wer nun vermutet, dass die Hersteller der unterschiedlichen Systeme ebenfalls auf einheitliche Standards setzen und mühelos Systeme und Komponenten miteinander verbunden werden können, wird allerdings enttäuscht. So ist auch die Kompatibilität mit Apples HomeKit noch zu häufig ein Problem. Doch es gibt Lösungen.

Die Digitalisierung macht auch vor dem Wohnraum nicht halt. Mit Kaffeegeruch im Bett aufwachen, auf dem Heimweg von der Arbeit bereits das Wohnzimmer aufwärmen, das Haus auch unterwegs via Smartphone oder Tablet im Blick behalten, einen gemütlichen Abend mit der Freunden auf der Couch verbringen und dabei die Fotos vom letzten Urlaub zeigen, oder den Kühlschrank den Käsebestand kontrollieren lassen – dies und vieles mehr ist mit dem Smart Home, dem digitalisierten Heim längst möglich. Aber nicht nur Spielereien erlaubt das Smart Home, sondern macht auch das Haus sicherer und die Steuerung des Energieverbrauchs effizienter. Hierfür gibt es verschiedene Systeme, von denen Google Home und Amazon Echo die bekanntesten sind.

HomeKit – das Smart-Home-System von Apple

Natürlich bietet auch Apple ein Smart-Home-System an. Es heißt HomeKit und wurde das erste Mal 2014 mit dem Betriebssystem iOS8 veröffentlicht. Ob via iPhone, Apple TV, iPad, Mac oder Apple Watch – mit zahlreichen Apple-Produkten kann so problemlos auf verschiedene Gegenstände im Haus zugegriffen werden. Statt über Alexa läuft die Sprachsteuerung hier über die Apple-Spracherkennungssoftware Siri, alternativ können die Befehle per App durchgegeben werden. Wer von unterwegs schauen möchte, ob er für den Abend mit Freunden noch Bier oder Pizzabelag braucht, kann ebenso auf den smarten Kühlschrank zugreifen wie auf die Heizung im Badezimmer, die man vergessen hat auszustellen. Soweit, so funktional. Doch weshalb fristet das Apple HomeKit im Gegensatz zu Google Home und Amazon Echo bisher eher ein Nischendasein?

Unterschiedliche Funkstandards können das Zusammenspiel unterschiedlicher Komponenten erschweren

Über das iPhone ganz leicht das ganze Haus steuern: Was erst einmal einfach klingt, ist es jedoch nicht, denn noch fehlt vielen Geräten die Kompatibilität mit dem HomeKit. Das liegt an den unterschiedlichen Standards, mit denen die Firmen operieren. Das HomeKit von Apple kommuniziert über WLAN oder Bluetooth, die beiden bekanntesten Datenübertragungsstandards. Auf den ersten Blick kein Problem, schließlich hat WLAN oder Bluetooth eigentlich jeder. Besonders bei WLAN ist der Stromverbrauch jedoch relativ hoch. So wird die hohe Brandbreite möglich, die große Datenmengen wie z.B. Musik, Filme oder Downloads sofort oder zumindest sehr schnell verfügbar macht, eine Leistung, die aber für viele Geräte eines Smart Homes nicht notwendig ist – eine Glühlampe per WLAN mit dem Smart Home kommunizieren zu lassen, wäre also wenig sinnvoll. Bluetooth hingegen hat keine allzu große Reichweite. Hier haben sich andere Standards bewährt wie etwa Enocean, Zigbee oder Z-Wave, mit denen beispielsweise Bewegungsmelder oder Außenbeleuchtung mit dem Smart Home verbunden sind. Ihre geringe Bandbreite reicht hierfür vollkommen aus und gewährleistet gleichzeitig einen geringen Stromverbrauch. Allerdings ist so das Zusammenspiel mit dem HomeKit nicht immer möglich.

Bridge und Hub – ein Schimmer am Horizont?

Zumindest nicht ohne fremde Hilfe. Mit einer Bridge oder einem Hub lassen sich unterschiedliche Systeme miteinander vernetzen, was es erlaubt, auch ein Gerät mit Z-Wave über das HomeKit zu steuern. Das bedeutet allerdings einen weiteren Zwischenschritt, der die Einrichtung des Smart Homes für den Kunden nicht nur potenziell schwieriger macht, sondern auch teurer. Dazu kommt, dass ein Gerät erst von Apple zertifiziert werden muss, damit die Interaktion funktioniert. Inzwischen gibt es jedoch schon einige Hubs und Bridges, die von Apple ein Zertifikat erhalten haben. Der umständliche Weg mag bei vielen Verbrauchern dazu führen, dass sie sich noch gegen ein Apple HomeKit entscheiden. Doch vielleicht löst sich dieses Problem auch noch.

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