Mobilfunk in Deutschland: So sieht’s aus
Der Mobilfunkmarkt in Deutschland ist etwas unübersichtlich, aber das ist nicht unbedingt ein Nachteil für den Kunden: Immer mehr Anbieter, versuchen neue Nutzer anzulocken und das bedeutet, dass man insgesamt weniger bezahlen muss. Aber der Reihe nach – was gibt es denn überhaupt so auf dem Markt?
Die drei großen
Denkt man an den Mobilfunk in Deutschland, hat man zunächst drei (oder vier) große Marken im Kopf: Telekom, Vodafone, o2 und vielleicht noch E-Plus, wobei E-Plus schon ziemlich lange in BASE aufgegangen ist und das wiederum mit o2 fusionierte. Das sind die Netzbetreiber, die natürlich auch Tarife selbst verkaufen. Aber es gibt daneben noch unzählige andere Anbieter, die die Netze mieten. Teilweise sind sie eigenständig, teilweise gehören sie auch zu einem der großen Drei.
Der Unterschied ist im Grunde genommen schnell zusammengefasst: Die großen Netzbetreiber wollen einerseits mit Service und Präsenz punkten, aber andererseits auch am Markt mitmischen. Sie können daher aus preisstrategischen Gründen selbst die Tarife nicht günstiger machen, und da kommen die Marken ins Spiel, die das sehr wohl können.
Innovationen bei den kleinen
Entsprechend behäbig sind die Mobilfunkanbieter auch. Die Innovationen und „Preisrevolutionen“ gibt es allenfalls bei den kleinen. Die erste bezahlbare All-Net Flat gab es beispielsweise bei einem Discounter. Telekom, Vodafone und o2 haben sich da noch sehr lange schwer getan. Das erkauft man sich dadurch, dass es keinen „Ansprechpartner“ gibt. Die günstigen Anbieter haben wenn überhaupt ein eher anonymes Callcenter, meist aber nur einen Chat.
Auf der anderen Seite spielt das keine wirkliche Rolle, denn echte Probleme sind vergleichsweise selten. Die Abrechnung ist mittlerweile so automatisiert, dass hier nichts anbrennt und die Netze sind weitestgehend stabil – und selbst wenn es ausfallen würde, könnte auch ein Verkäufer im Telekom-Shop nicht weiterhelfen.
Sparpotenzial
Sicherlich gibt oder gab es ein paar gute Gründe, zu einem teuren Vertrag zu greifen. Etwa mehr Geschwindigkeit oder ein subventioniertes Handy. Aber die Zeiten haben sich geändert. Subventionierte Smartphones lohnen sich im Grunde genommen nicht mehr, da die Discounter mittlerweile so günstig sind, dass sich die Ersparnis trotzdem aufhebt. Die Geschwindigkeit – gut, das könnte noch ein Argument sein, wobei man um die 50 MBit/s auch beim Discounter bekommt. Viele schrecken lediglich noch vor einem Wechsel zurück aus Angst, dann jedem eine neue Telefonnummer mitteilen zu müssen.
Diese Angst ist jedoch unberechtigt. Schon seit vielen Jahren ist es problemlos und auch über Netzbetreiber hinweg möglich, seine Nummer mitzunehmen, selbst dann, wenn sich das Netz ändert. Dafür erkennt man an der Telefonnummer nicht mehr, bei welchem Anbieter der Gesprächspartner ist – aber das bringt uns zurück zu modernen All-Net-Flatrates: Wen interessiert das eigentlich noch?