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Wie sich die Glücksspielregeln in verschiedenen deutschsprachigen Ländern unterscheiden

Wenn es um das Glücksspiel geht, herrscht in ganz Europa große Uneinigkeit. Und weil Europa groß ist, wollen wir uns in erster Linie auf die deutschsprachigen Länder konzentrieren. Denn man möchte meinen, dass die Spielregeln hier weitgehend die gleichen sind. Glauben Sie das auch? Dann werden Sie sich wundern.

Es beginnt schon damit, dass die Schweiz kein EU-Land ist. Somit muss sich die Schweiz keinem EU-Recht unterordnen, sondern man kann hier eigentlich eigene Brötchen backen. Wer meint, dass demnach zumindest Deutschland und Österreich am gleichen Strang zieht, was das Thema Glücksspiel angeht, der irrt sich aber noch immer. Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe von Anbietern von Spielotheken in Deutschland. Allesamt bieten Ihre Spiele legal an. Aber eben nur in Deutschland. Wer nach Österreich expandieren möchte, hat schlicht und ergreifend Pech, denn hier gibt es ein Glücksspielmonopol des staatlichen Anbieters Win2Day. Online sieht die Sache theoretisch nicht viel besser aus, wenngleich es hier eine gewisse Grauzone gibt, die gerne ausgenutzt wird.

Fragen wie die, ob man Casino Slots in Deutschland, Österreich und der Schweiz, entweder im landbasierten Casino oder im Online Casino legal spielen darf oder nicht, ist eine ganz heiß diskutierte.

Online Casino Spiele werden häufig mit Zertifikaten angeboten. Die Plattformen, die sich hier tummeln, locken mit genialen Bonusprogrammen und einem erstklassigen Support. Soweit so gut, aber wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass sie nicht über offizielle Glücksspiellizenzen verfügen, die es tatsächlich erlauben, in Deutschland und Österreich online aktiv zu sein.

Sie ahnen es – es ist nicht ganz einfach, den gemeinsamen Nenner zu finden. Vor allem deshalb nicht, weil sich Gesetze laufend ändern.

Ein Blick in den Rückspiegel

Es ist nicht allzu lange her, dass Glücksspiel in Deutschland nicht reguliert wurde. Erst 2008 führte man diese Barriere ein. Ab diesem Zeitpunkt waren laut des zwischenstaatlichen Glücksspielvertrags (kurz ISTG) neu festgelegt. Jegliche Form des Spiels mit Ausnahme von Sportwetten und Pferderennen wurde ab jetzt verboten. Wetten, dass an der Stelle viele glauben, dass Glücksspiel an der Stelle zu Grabe getragen wurde? Nein. Im Gegenteil. Selbst innerhalb Deutschlands herrschte Uneinigkeit. Denn Schleswig-Holstein setzte sich für eine Legalisierung von online Glücksspiel ein. Mehrere Lizenzen wurden vom Bundesland verteilt und das ermöglichte den Inhabern, völlig legal ihre Dienste landesweit anzubieten. Bekannte Beispiele sind etwa PokerStars oder das 888 Casino.

In Österreich ist die Sachlage etwas anders. Die Österreicher sind ein Spielervolk. Und wer das nicht glaubt, muss einfach eines der staatlichen Casinos besuchen. Denn diese – sie gehören zu den Casinos Austria – dürfen regulär ihre Spiele anbieten. Und das auch online. Zu völlig normalen Konditionen. Und genau hier gibt es eigentlich ein Gesetz, das Glücksspiel verhindern soll. Außer der winzigen Kleinigkeiten vielleicht, dass es nur einen staatlichen Anbieter geben darf und dass im Alpenland zwischen „kleinem“ und „richtigem“ Zocken Klein bedeutet, dass man mit maximal 50 Cent pro Spiel sein Glück probiert.

Neuere gesetzliche Entwicklungen in Deutschland

Heute ist die Regelung in Deutschland nicht mehr ganz so einfach. Und deshalb gibt es laufend Diskussionen, was erlaubt ist und was nicht. Wo man noch spielen darf und um wie viel Geld. Gerade die jüngsten Gesetzesbeschlüsse haben die ganzen Unsicherheiten nochmal geschürt. Im Jahr 2021 wurden nämlich wieder einige Änderungen beschlossen. Die Bundesländer haben nämlich im Januar eine Online-Casino-Regulierung abgesegnet, wonach seit 1. Juli 2022 Online-Casio-Spiele und Pokerdienste genehmigt werden sollten. Dabei sah es ein Jahr vorher noch anders aus, als man versuchte, überall einen Riegel vorzuschieben. Im Jahr 2020 trat das Glücksspielgesetz in Kraft. Ein Jahr später wurde es überarbeitet und verschärft. Dazwischen einigte man sich darauf, eine Übergangstoleranz zu schaffen. So können die Glücksspielbetreiber wenigstens dafür sorgen, dass sie ihre Lizenzanträge rechtzeitig einreichen und ihr Angebot aufrechterhalten können. Wer das verabsäumt und nicht auf die neuen Gesetze reagiert, riskiert empfindliche Strafen.

Aber was ist denn nun legal und was nicht? Das Glücksspielgesetz bezieht sich meist auf die Glücksspielportale und die Betreiber, nicht aber auf die Nutzer. Nutzer können, solange ihnen das nicht ausdrücklich untersagt ist, das Angebot nutzen. Obwohl … eigentlich hat genau das das Gesetz von 2020 verboten. Denn hier hieß es, dass alle Online-Casino-Spiele mit Ausnahme der Lotterien, die staatliches Monopol sind, Pferderennen und Sportwetten verboten seien. Und nun gibt es aber eine Liste von Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, um eine Zulassung zu erwirken. Es geht also doch. Auf dem Papier zumindest. Derweilen wird eine Lizenz, die in einem EU-Staat ausgestellt wurde, akzeptiert. Aber wie es im Detail weitergehen wird, ist noch nicht so ganz klar.

Neuentwicklungen in Österreich

Österreich ist eine Grauzone. Einerseits ist Glücksspiel und auch die Aktivität bei Geschicklichkeitsspielen derzeit sowohl in richtigen Casinos als auch in virtuellen Casinos offiziell erlaubt. Die Popularität zeigt, dass das auch sehr gerne angenommen wird. Aber der Glücksspielmarkt wird von der Regierung streng reguliert.  Das richtige Zocken mit größeren Einsätzen ist nur in landbasierten Casinos erlaubt. Und hier gibt es nur die Casinos Austria. Monopol sei Dank. Das kleine Gambling ist aber überall toleriert. Obwohl – und damit sind wir wieder in der Grauzone: Auch hier gibt es in einzelnen Bundesländern Unterschiede. Man wird im Zweifelsfall auf Landesebene nachfragen müssen.

Fazit

Unser Fazit fällt an der Stelle eindeutig aus. So gerne die EU sich als Organisation sieht, die für einheitliche Spielregeln auf allen Ebenen sorgt, so uneinheitlich sind die Bestimmungen innerhalb der EU. Das Thema Glücksspiel zeigt es ziemlich klar auf. Denn alleine im deutschsprachigen Gebiet gibt es keine einheitlichen Regelungen. Nicht einmal innerhalb Deutschlands oder Österreichs kann man von einer Einigkeit ausgehen. Was hier erlaubt ist, kann wo anders schon wieder verboten sein. Fix ist derzeit, dass für die Nutzer der Online Casinos nichts zu befürchten ist. Und die Anbieter nutzen die Grauzonen, um Fuß zu fassen. Mit den derzeit nötigen Lizenzen ist es legitim, die Spiele anzubieten. Und deshalb werden die seriösen Betreiber weiterhin alles daransetzen, den Forderungen der EU oder der Staaten nachzukommen. Und das ist auch gut so. Denn so ist man immer auf der sicheren Seite.

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